Beschreibung
Als Lyriker gehörte Iain Crichton Smith mit Norman MacCaig, Edwin Morgan und Sorley MacLean zu dem großen schottischen Viergestein der Nachkriegszeit. Ähnlich wie diese geht er mit seinen Dichtungen weit über die schottischen Thematiken hinaus. Die Weltgeschichte macht sich auch in den kleinesten Hütten, bei den crofters, den Köttern, Häuslern oder Kleinpächtern, und am fernsten Strand noch bemerkbar, ob als Weltkrieg, Shoah oder Atombombe. Smiths Dichtung ist ohnehin stark von der Geschichte geprägt. In seinem Roman „Consider the Lilies“ (1968) hat er am Schicksal einer alten Frau die zum Teil fürchterlichen Auswirkungen der schottischen „Clearances“ erzählt, jener Vertreibung der Hochland-Bewohner, die für die wachsende Schafzucht ihre Heimat räumen mußten. Elend und Emigration hießen die Konsequenzen, und so hat Smith in vielen Gedichten die ins Unbekannte fahrenden Emigranten und überhaupt das Exil beschrieben.
„Den Vertriebenen und Auswanderern und den gebliebenen Alten, die die gälische Sprache und ihre Kultur zu bewahren suchen, hat der Schotte seine Gedichte gewidmet. In ihnen beschwört er die Schönheit und den Glanz des Alten. Den Exilanten aber halten Hoffnung und Erinnerung am Leben. Smith umreißt dessen Elend in Hunger und Alkohol. Seine Verse spüren den Veränderungen nach, die Vertreibung und Emigration bei Menschen bewirken“, so hat es Dorothea von Törne in ihrer Rezension zu „Segel aus Salz“ in der Welt beschrieben.
Elmar Schenkel hat nun eine eine breite Auswahl aus dem Werk dieses großen Lyrikers übersetzt und zudem ein Nachwort geschrieben, um den großen Schotten deutschen Lesern zugänglich zu machen.