Beschreibung
„„Dieser sprachmächtige Lyriker ist ein unbestechlicher Beobachter des Gegenwärtigen, aber auch ein Argonaut ohne Hafen, ein Emigrant zwischen den Kulturen“, schrieb der Literaturwissenschaftler und Kritiker Walter Hinck zu den Gedichten von Holger Teschke. In der Tradition von Brecht und Bobrowski kreisen seine poetischen Texte um Landschaften und Geschichte, die das Leben ihres Autors geprägt haben: die Insel Rügen und der Ostseeraum, aber auch die Küsten von Nordsee und Atlantik in der Zeitspanne vom Mittelalter bis zur Gegenwart. „Holger Teschkes Gedichte haben mich stark berührt“, schrieb Elisabeth Mann Borgese im Jahr 2001. „Sie sind voller Ehrfurcht vor der Natur und dem Meer, das ich bei der Lektüre hören und riechen konnte.“
Logbuch nach Chamisso
Der Blick über die See wie vor der Küste Alaskas
Du schwankes Bretterhaus wohin mit mir
Wind in den Buchen der Stubnitz und Licht auf der Dünung
Erinnerung an eine Reise von Europa ins Eismeer
Unter dem Kreuz des Südens und fern des poetischen Krams
Das Jahrhundert durchmessen auf einer einzigen Seefahrt
Zeitrosen in meinem Herbario Ein freies Spiel in den Lüften
Auf dem Findling am Ufer die Nixe in Nebel und Gischt
Versunken ist die Welt der ich vertraut
Und in den Segeln die Stille vorm Sturm
Holger Teschke wurde 1958 auf Rügen geboren und fuhr nach dem Abitur als Maschinist zur See. Von 1981 bis 1985 studierte er in Berlin Schauspielregie und arbeitet seitdem als Regisseur und Dramaturg. Daneben unterrichtet er als Gastprofessor an Colleges und Universitäten in den USA und Australien und als Dozent an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Er schreibt neben Theaterstücken und Hörspielen auch Reisebücher und Funkessays. 1985 erschien sein Lyrikband „Bäume am Hochufer“, 1991 „Jasmunder Felder / Windschlucht Berlin“, beide im Aufbau Verlag.