Beschreibung
Leonard Nolens (Flandern, 1947) ist eine beeindruckende Erscheinung in der flämischen Poesie. Sein Werk ist in schon in viele Sprachen übersetzt worden. Nolens erhielt zahlreiche Preise, darunter die zwei wichtigsten im niederländischen Sprachraum, 1997 den Constantijn Huygensprijs und 2012 den Prijs van de Nederlandse Letteren, der nur alle drei Jahre vergeben wird. Bresche war über zehn Jahre lang ein Work in progress. Das Werk wurde 1996 angefangen und schließlich 2007 neu geordnet und zu dem Band Bres zusammengefügt.
Auf der Suche nach der Identität von sich und anderen entwickeln Nolens’ Verse eine halluzinatorische, melodische Dichte und lassen den Leser unsere Zeit, ihre Illusionen, Enttäuschungen, Versprechen und Träume, gleichsam neu und schärfer sehen. Bislang war in seiner Dichtung das lyrische, aber auch sehr persönliche Ich für sein Schaffen kennzeichnend. Der Zyklus „Bresche“ verfolgt eine dialektische Strategie: Zunächst wird das Ich zum Wir, also zur Stimme einer ganzen Generation erweitert, findet sich dann im zweiten Teil im Dialog mit seiner Stadt Antwerpen als Ich wieder, um im dritten Teil in einer Litanei des „Buches“ eine Art objektive Synthese zu erlangen.